Karriere

Thomas Hestner in der TV-Show „Superklein – die Miniaturmeisterschaft“

Ein Mann der sein Modellzug in der Hand hält

Thomas Hestner hat bei RTL Show „Superklein – die Miniaturmeisterschaft“ teilgenommen. Aus einem von sieben Teams kämpfte er um den Titel.

Eins müssen wir unbedingt gleich am Anfang verraten: Warum unterhalten wir uns heute? 

Weil ich an der TV-Show „Superklein – die Miniaturmeisterschaft“ teilgenommen habe und auf RTL zu sehen bin. 

Dazu gleich mehr. Erst mal ganz klassisch: Wer bist du und was machst du bei Vetter? 

Mein Name ist Thomas Hestner, und ich bin 2012 bei Vetter in die Fertigung eingestiegen. Seit 2017 arbeite ich am Standort Ravensburg-Süd als Schichtkoordinator in der Konfektionierung. 

Wie bist du zu Vetter gekommen? 

Da gab’s einen innerehelichen Tipp. Meine Frau ist Bäckerin und hatte einen Kollegen, der sich bei Vetter beworben hat. Sie hat mir erzählt, dass man hier auch als Quereinsteiger glücklich werden kann, und mich gefragt, ob das nicht etwas für mich wäre. Ich habe vorher als Konditor und Patissier gearbeitet – eine echte Leidenschaft, die aber verblasst, wenn die Arbeitszeiten immer unmöglicher werden und die Bezahlung auch nicht wirklich stimmt. Bei Vetter wusste ich schon nach dem Bewerbungsgespräch, dass hier alles für mich passt. Der Wechsel war also eine echte Chance, und ich bin bis heute froh, dass ich sie ergriffen habe. 

Und wie kamst du zum Miniaturbau? 

Das war viel früher, in der Kindheit, als mich die Modelleisenbahn faszinierte, die mein Vater jedes Jahr zu Weihnachten unter dem Tannenbaum fahren ließ. Weil meine Brüder und Schwestern weniger Interesse an ihr zeigten, wurde mir die Verantwortung für die Bahn übertragen. 

Und es ist bis heute beim Modelleisenbahnbau geblieben? 

Ja, genau. Ich habe damals festgestellt, dass es viel mehr Spaß macht, eigene Landschaften rund um die Bahnstrecken zu bauen und nicht die fertigen zu verwenden, die man kaufen kann. 

Was begeistert dich an diesem Hobby? 

Dass man die Wirklichkeit bis ins kleinste Detail in einem Maßstab von 1:87 nachbilden kann. Beziehungsweise, dass man in dieser Größe ganz eigene Wirklichkeiten erschaffen kann. Ich baue zum Beispiel persönliche Erinnerungen in meine Landschaft ein. Da lässt sich zum Beispiel ein Imker mit Bienenstock entdecken, eine Anspielung auf meinen Vater. 

Es gibt ja nun bestimmt viele Modellbauer. Aber nur sehr wenige kommen damit ins Fernsehen. Wie ist das passiert? 

Ein guter Bekannter arbeitet bei einer Firma, die auf Modellbauhäuser und Zubehör spezialisiert ist. Er wurde von RTL gefragt, ob er bei der Show „Superklein“ als Experte mitmachen will. Mitmachen schon, sagte er, aber lieber als Privatperson und Teilnehmer. Und weil man bei der Meisterschaft als Zweierteam antreten musste, hat er mich gefragt, ob ich dabei sein möchte. 

Und du hast sofort ja gesagt? 

Nein, nicht sofort. Ich brauchte eine Woche Bedenkzeit. An den Gedanken, im Fernsehen aufzutauchen, musste ich mich erst gewöhnen. Außerdem brauchte ich für die Aufnahme der Show 14 Tage Zeit, und mein Urlaub war schon verplant. Aber mein Produktionsleiter hat mir das dann möglich gemacht. Er meinte, so eine Gelegenheit bekommst du vielleicht nur einmal im Leben – das musst du machen! 

Und dann ging es direkt in die Show? 

Zuerst mal in einen „Basteltest“. Wir sind nach Köln gefahren und hatten vier Stunden Zeit, ein kleines Modell zu bauen. Außerdem wurde natürlich geprüft, ob wir einigermaßen fernsehtauglich sind. Zwei Wochen später haben wir dann eine Zusage bekommen – als eines von sieben Teams, die dabei waren. Die Show wurde 2021 aufgezeichnet. Es gibt sechs Folgen, und bei jeder muss am Ende ein Team auf Wiedersehen sagen. Da die Ausstrahlung gerade noch läuft, darf ich nicht verraten, wo wir gelandet sind. Nur so viel: Wir sind zufrieden mit unserem Ergebnis. 

Was aus deinem Hobby und der TV-Show kannst du für deine tägliche Arbeit mitnehmen? 

Beim Modellbauen lernst du, Ruhe zu bewahren, eine Aufgabe genau zu durchdenken und strukturiert anzugehen. Du kommst nur Schritt für Schritt ans Ziel. Eine solche Herangehensweise hilft mir auch im Job, wenn es darum geht, konzentriert zu bleiben und viele Sicherheitsvorschriften und Herstellervorgaben zu beachten. Naja, und ein bisschen stolz ist man dann auch, wenn man es schafft, bei rund 1.200 Bewerbern unter die 14 zu kommen, die in der Show landen. 

Kurz zum Schluss: Deine Pläne für die Zukunft? 

Ich bleibe meinem Hobby treu. Momentan tüftele ich gerade an einer Feldbahn-Anlage herum, die eine ganze Miniaturwelt auf einem Quadratmeter unterbringt. Diese Anlage kann ich ohne Hilfe aufbauen und bedienen – ideale Voraussetzungen, um sie hoffentlich auf der Ausstellung „Faszination Modellbau“ in Friedrichshafen zeigen zu dürfen.